Bach 8 kleine Präludien und Fugen BWV 553-560
Johann Sebastian Bach
8 kleine Präludien und Fugen BWV 553-560
Orgel
Verlag Strube Verlag GmbH
Artikel-Nr. 80.STR 3580
9990001591236
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Beschreibung
»Die Acht kleinen Präludien und Fugen sind das am meisten diskutierte Orgelwerk zweifelhafter Echtheit« schreibt Ulrich Bartels im Kritischen Bericht der Neuen Bach-Ausgabe (Serie IV, Bd. 11, S. 129). Nachdem die jüngere Bach-Forschung darin übereinstimmt, dass die Acht kleinen Präludien und Fugen unmöglich von Johann Sebastian Bach stammen können, wurden sie nicht in die Neue Bach-Ausgabe aufgenommen, sondern lediglich im Kritischen Bericht zum betreffenden Notenband erwähnt und zwar unter den »ehemals Johann Sebastian Bach zugeschriebenen Werken«. Seit die Echtheitsfrage 1910 bzw. 1913 erstmals mit Nachdruck gestellt wurde (in den Beiträgen zur Bach-Kritik von Johannes Schreyer), wurden mehrere hypothetische Verfasser diskutiert, ohne dass es aber zu einer eindeutigen Klärung kam. Bereits vor Schreyer hatte ein Unbekannter in der unten genannten Berliner Quelle, einer Handschrift des 18. Jh., hinter den Namen Bachs ein Fragezeichen gesetzt.
Man muss nicht die pathetischen Äußerungen von Karl Straube im Vorwort zu dessen Leipziger Ausgabe von 1934 teilen, um zu erkennen, dass Bach nicht als Komponist der Acht kleinen Präludien und Fugen in Betracht kommt. Denn weder passen sie zum Bach'schen Frühwerk noch zum mittleren, geschweige denn zum späten Bach. Straube hatte formuliert: »Die Acht kleinen Praeludien und Fugen können dem Lebenswerk des großen Thomaskantors nicht zugeordnet werden, denn es ermangelt ihnen die Gesetzmäßigkeit organischer Gestaltung, die dem Schaffen Bachs
ureigen ist, seiner Kunst ragende Bedeutung, Schönheit und Würde gibt.« Von daher leitete Straube die Berechtigung ab, Verbesserungen bzw. »vorsichtige Übermalungen«, wie er sie nannte, anzubringen.
Die nach wie vor ungeklärte Verfasserfrage tat der Beliebtheit der Acht kleinen Präludien und Fugen offensichtlich keinen Abbruch. Denn weiterhin sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil des Orgelunterrichts. Andererseits wurde die fachliche Diskussion von der Frage nach dem wahren Verfasser derart überlagert und beherrscht, dass Textkritik nicht im sonst üblichen Maß betrieben wurde. Nur so lässt sich erklären, weshalb die teils willkürlichen, teils irrtümlichen Lesarten schon der Erstausgabe (Edition Peters, Band VIII, Leipzig 1852) in beinahe alle nachfolgenden Ausgaben
übernommen und bis heute nachgedruckt und nachgespielt wurden.
Die vorliegende Edition orientiert sich neu am Text der Berliner Quelle P 281 (Faszikel 5), in der die Acht kleinen Präludien und Fugen vollständig überliefert sind und die bereits eine Grundlage für die Erstausgabe war. Immer wieder nachgedruckte falsche Lesarten werden berichtigt (siehe dazu den »Kritischen Bericht«). Die genannte Quelle ist unter www.bach-digital.de aktuell für jedermann online einsehbar.
Der Herausgeber dankt der Berliner Staatsbibliothek für die Genehmigung zum Abdruck von Faksimile-Seiten.
München, im August 2020 Klemens Schnorr
Man muss nicht die pathetischen Äußerungen von Karl Straube im Vorwort zu dessen Leipziger Ausgabe von 1934 teilen, um zu erkennen, dass Bach nicht als Komponist der Acht kleinen Präludien und Fugen in Betracht kommt. Denn weder passen sie zum Bach'schen Frühwerk noch zum mittleren, geschweige denn zum späten Bach. Straube hatte formuliert: »Die Acht kleinen Praeludien und Fugen können dem Lebenswerk des großen Thomaskantors nicht zugeordnet werden, denn es ermangelt ihnen die Gesetzmäßigkeit organischer Gestaltung, die dem Schaffen Bachs
ureigen ist, seiner Kunst ragende Bedeutung, Schönheit und Würde gibt.« Von daher leitete Straube die Berechtigung ab, Verbesserungen bzw. »vorsichtige Übermalungen«, wie er sie nannte, anzubringen.
Die nach wie vor ungeklärte Verfasserfrage tat der Beliebtheit der Acht kleinen Präludien und Fugen offensichtlich keinen Abbruch. Denn weiterhin sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil des Orgelunterrichts. Andererseits wurde die fachliche Diskussion von der Frage nach dem wahren Verfasser derart überlagert und beherrscht, dass Textkritik nicht im sonst üblichen Maß betrieben wurde. Nur so lässt sich erklären, weshalb die teils willkürlichen, teils irrtümlichen Lesarten schon der Erstausgabe (Edition Peters, Band VIII, Leipzig 1852) in beinahe alle nachfolgenden Ausgaben
übernommen und bis heute nachgedruckt und nachgespielt wurden.
Die vorliegende Edition orientiert sich neu am Text der Berliner Quelle P 281 (Faszikel 5), in der die Acht kleinen Präludien und Fugen vollständig überliefert sind und die bereits eine Grundlage für die Erstausgabe war. Immer wieder nachgedruckte falsche Lesarten werden berichtigt (siehe dazu den »Kritischen Bericht«). Die genannte Quelle ist unter www.bach-digital.de aktuell für jedermann online einsehbar.
Der Herausgeber dankt der Berliner Staatsbibliothek für die Genehmigung zum Abdruck von Faksimile-Seiten.
München, im August 2020 Klemens Schnorr
Spezifikationen
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- Johann Sebastian Bach
- 8 kleine Präludien und Fugen
- BWV 553-560
- Klemens Schnorr
- Strube Verlag GmbH
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- Orgel
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- mittel
- 2020
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