Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts stellte in Frankreich eine Art „Goldenes Zeitalter“ der Violinsonate dar: So einflussreiche Violinsonaten wie jene Francks, Faurés oder Saint-Saëns‘ gehörten zu den erfolgreichen Werken dieser Gattung, die eine Vielzahl weiterer Kompositionen inspirierten. Saint-Saëns’ Violinsonate Nr. 2 entstand während eines mehrmonatigen Aufenthalts des Komponisten in Ägypten im Jahr 1896: In Luxor und Assuan begann er mit den Hauptthemen aller vier Sätze sowie dem kanonischen Trio und vollendete die Sonate auf der Nilreise zurück nach Kairo. Noch im gleichen Jahr brachte er sie mit Pablo Sarasate in einem Konzert anlässlich von Saint-Saëns’ fünfzigstem Bühnenjubiläum zur Uraufführung – schließlich hatte er schon mit nur zehn Jahren zum ersten Mal auf der Bühne gestanden. Diese praktische Ausgabe von Fabien Guilloux und François de Médicis basiert auf Band III/4 der Reihe „Saint-Saëns – OEuvres instrumentales complètes“. Damit entspricht sie dem aktuellsten Stand der Forschung zu diesem Werk und präsentiert es in einem für die Praxis optimal eingerichteten Notenbild.
