Ferroud 3 Pieces pour Flute

Pierre-Octave Ferroud (1900–1936) beschrieb seine Musik als „frei von überflüssigem Zierrat oder Makeln, eine Musik, die robust, gesund, optimistisch ist – eine Musik, die einfach funktioniert.“ Claude Debussys Syrinx (1913) leitete eine Mode für pastorale Szenen ein, die später von Arthur Honeggers Danse de la chèvre (ca. 1919) und schliesslich von Ferrouds Trois Pièces aufgegriffen wurde. Letzteres wurde am 13. Dezember 1922 uraufgeführt.

Das erste Stück, Bergère captive (Die gefangene Hirtenmagd), verkörpert das pastorale Thema mit einer Melodie, die den lokrischen Modus von B bis A verwendet. Die folgenden Sätze, Jade und Toan-Yan, sind von einem weiteren Thema geprägt, das zu jener Zeit populär war: dem Orientalismus. Da chinesische Poesie oft auf Jade anspielt, insbesondere auf die Jadeflöte, war es naheliegend, dass Ferroud diesen Titel aufgriff und ihm eine lokale Färbung verlieh – durch pentatonische Skalen, Glissandi, Appoggiaturen und wiederholende Rhythmen.

Diese Ausgabe enthält eine historische Einführung sowie Hinweise zur Interpretation in französischer und englischer Sprache von der Flötistin Anne Cartel.