Wieczorek Tuba-Novelle
Rainer Wieczorek
Tuba-Novelle
Buch (geb)
Verlag Dittrich
Artikel-Nr. 80.DIT 41
9783937717418
CHF 20.90
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Beschreibung
Wenn er schreiben wollte, zog sich Samuel Beckett in sein kleines
Landhaus in Ussy-sur-Marne zurück. Hier entstanden zahlreiche
Meisterwerke. Aber hier feierten auch seine Schreibhemmungen wahre
Triumphe. Ein neunmonatiges Stipendium soll es dem Protagonisten in
Wieczoreks Novelle ermöglichen, ein Essay über Becketts
Schreib-Refugium zu verfassen. Ein Anfang ist bald gefunden, jäh aber
versiegt das Schreiben, als im Spanischen Haus gegenüber des Gartens
ein Tubist beginnt, sein tägliches Pensum aufzunehmen. Tonleitern.
Staccato-Übungen. Pralltriller. Es ist zum Heulen. Zum Lachen. Aber
nicht zum Schreiben. Parallelen werden sichtbar, wenn beispielsweise
vor Becketts Garten ein Monsieur Horviller eine Jagdhütte zu bauen
beginnt. Die Neurose schreibt nicht, sagte einmal Becketts
Psychoanalytiker Ruprecht Bion, es sei stets der gesunde Teil der
Schriftstellerseele, der ein Werk verfasse. Wieczoreks Protagonist
beginnt wieder Mut zu schöpfen, als er den Satz liest: In diesem
Spannungsfeld zwischen Bions These und Becketts Störung durch
Horviller würde er sein Essay anlegen, und es würde eine
hochinteressante Schrift werden, die, im Falle des Gelingens, weit
über Beckett hinauswiese, indem sie die Bedingungen künstlerischer
Schaffensprozesse, menschlicher Widerstandsleistungen, ausleuchten
würde. Aber der Tubist bringt noch mehr zum Schwingen mit seinem
sperrigen Instrument. Immer tiefer wird der Protagonist in seine
Kindheit zurückversetzt, in der ein musizierender Vater nichts Ärgeres
zu fürchten scheint, als von seinem Sohn gestört zu werden. Die
Auseinandersetzung mit dem Tubisten führt den Erzähler gleichzeitig
immer näher zu Beckett und zu seinem Thema als Essayisten.
Mit dieser zweiten Künstler-Novelle ist Rainer Wieczorek nach der
Novelle über die Bildende Kunst, Zweite Stimme, wieder ein kleines
Meisterwerk gelungen.
Landhaus in Ussy-sur-Marne zurück. Hier entstanden zahlreiche
Meisterwerke. Aber hier feierten auch seine Schreibhemmungen wahre
Triumphe. Ein neunmonatiges Stipendium soll es dem Protagonisten in
Wieczoreks Novelle ermöglichen, ein Essay über Becketts
Schreib-Refugium zu verfassen. Ein Anfang ist bald gefunden, jäh aber
versiegt das Schreiben, als im Spanischen Haus gegenüber des Gartens
ein Tubist beginnt, sein tägliches Pensum aufzunehmen. Tonleitern.
Staccato-Übungen. Pralltriller. Es ist zum Heulen. Zum Lachen. Aber
nicht zum Schreiben. Parallelen werden sichtbar, wenn beispielsweise
vor Becketts Garten ein Monsieur Horviller eine Jagdhütte zu bauen
beginnt. Die Neurose schreibt nicht, sagte einmal Becketts
Psychoanalytiker Ruprecht Bion, es sei stets der gesunde Teil der
Schriftstellerseele, der ein Werk verfasse. Wieczoreks Protagonist
beginnt wieder Mut zu schöpfen, als er den Satz liest: In diesem
Spannungsfeld zwischen Bions These und Becketts Störung durch
Horviller würde er sein Essay anlegen, und es würde eine
hochinteressante Schrift werden, die, im Falle des Gelingens, weit
über Beckett hinauswiese, indem sie die Bedingungen künstlerischer
Schaffensprozesse, menschlicher Widerstandsleistungen, ausleuchten
würde. Aber der Tubist bringt noch mehr zum Schwingen mit seinem
sperrigen Instrument. Immer tiefer wird der Protagonist in seine
Kindheit zurückversetzt, in der ein musizierender Vater nichts Ärgeres
zu fürchten scheint, als von seinem Sohn gestört zu werden. Die
Auseinandersetzung mit dem Tubisten führt den Erzähler gleichzeitig
immer näher zu Beckett und zu seinem Thema als Essayisten.
Mit dieser zweiten Künstler-Novelle ist Rainer Wieczorek nach der
Novelle über die Bildende Kunst, Zweite Stimme, wieder ein kleines
Meisterwerk gelungen.
Spezifikationen
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- Rainer Wieczorek
- Tuba-Novelle
- Dittrich
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- Buch
-
- geb
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