Albinoni 2 Sonaten

Sonata a solo per Camera in G minor ( SO 46)
Sonata in B flat major ( SO 47 )

Es ist in der Tat selten, dass bisher unbekannte Instrumentalwerke von Albinoni (1671-1751) auftauchen, aber vor kurzem stieß Michael Talbot unter den anonymen Manuskripten der Sammlung Este in der Österreichischen Nationalbibliothek auf zwei Violinsonaten - eine vom Beginn der Karriere des Komponisten und die andere aus der Zeit seiner Blütezeit. Beide Sonaten stammen aus der Sammlung von Niccolò Sanguinazzo, einem in Padua ansässigen Amateurmusiker, und eine könnte für den Hof von Mantua geschrieben worden sein. Auf der Grundlage seiner umfassenden Kenntnisse über diesen höchst individuellen Komponisten stützt Talbot seine Zuweisung der Sonaten auf inhaltliche, strukturelle und stilistische Kriterien. Das wahrscheinlich frühere Werk in g-Moll hat einen ähnlichen Charakter wie eine Reihe vierstimmiger Ballettmusiken in derselben Sammlung und ist besonders wegen einiger kantatenartiger Züge in seinem Eröffnungssatz interessant. Die andere Sonate in B-Dur ähnelt den in Albinonis Op. 6 (1712) veröffentlichten Werken und ist bemerkenswert wegen der fein ausgearbeiteten melodischen Linien in den langsamen Sätzen und wegen der funkelnden Passagen in den schnellen Sätzen. Beide Sonaten sind attraktive Ergänzungen zum albinonischen Kanon.